Weinregionen Argentinien
Wo die Nostalgie mit der Innovation Tango tanzt
Schneebedeckte Andengipfel und Salzseen. Wüsten, raue Hochgebirgsdörfer, elegante Kolonialstädte, pulsierende Metropolen, rote Canyons und grüne Täler. All dies bietet Argentinien. Und natürlich hervorragenden Wein. Der Name für dieses Land entstammt dem lateinischen Wort für Silber: „Argentum“ – ein sehr konkretes Indiz darauf, welche Schätze man in diesem Land zu finden glaubte. Unter anderem hatten Heimweh, Kolonialherren sowie katholische Priester ihre Finger im Spiel die flüssigen Schätze zu kultivieren. Davon zeugt die heute rund 220’000 Hektar Rebfläche.
Ein nostalgischer, französischer Botaniker, der in Argentinien lebte, wurde ganz schmerzlich von Heimweh geplagt. Um dieses Heimweh etwas zu lindern, pflanzte er im Jahr 1868 eine Rebe in die argentinische Erde, welche aus dem französischen Cahors stammt, einer kleinen Stadt am Fluss Lot. Zweifelslos gefiel der französischen Rebe das wärmere Klima, und so fand sie in Argentinien unter dem Namen Malbec ihre zweite Heimat.
Mehr als Malbec
Argentinien bietet nicht nur dem Malbec ein fantastisches Zuhause, auch Syrah, Chardonnay, Torrontes, Merlot, Cabernet und viele andere Sorten gedeihen prächtig. Jedoch müssen alle Reben mit einer gewissen Höhe umzugehen wissen. In Mendoza beträgt die durchschnittliche Höhe der Weinberge 900 Meter über Meer, viele befinden sich aber auf weit über 1000 Meter Höhe. Die höchsten Weinberge der Welt befinden sich in Salta, einer Provinz im Nordwesten Argentiniens: berauschende 3’000 Meter über Meer.
Spanische Kolonialherren pflanzten vor über 400 Jahren die ersten Reben an – mit Erfolg. Sie breiteten sich in den zentralen, westlichen und nordöstlichen Regionen des Landes rasch aus. Auch katholische Priester pflanzten fleissig Weinreben in der Nähe ihrer Klöster – offiziell mit der Begründung, die Verfügbarkeit von Wein für die Feier der heiligen Messen zu gewährleisten.
Perfekte Heimat
Durch die optimalen Boden- und Klimaverhältnisse der Andenregion begünstigt, erlebte die Weinindustrie ein schnelles und umfangreiches Wachstum. Wegen der in gewissen Regionen sehr geringen Niederschläge und der grossen Trockenheit ist eine künstliche Bewässerung oftmals unumgänglich; diese Bewässerung erfolgt durch ein vor vielen Jahrhunderten durch indianische Ureinwohner angelegtes Kanalnetz.
Neu entdeckte Weinszene
Anfangs der 1990er Jahre begann für die argentinische Weinindustrie eine neue Ära. Lokale und ausländische Geschäftsleute entdeckten die Weinszene und sorgten dafür, dass die Winzer künftig auf die Produktion von kleinen Mengen von höchster Qualität setzten. Dieser Plan ging auf und die argentinische Weinindustrie hat ihren Platz auf dem internationalen Markt gefunden.